Emmas Glück
Regie: Sven Taddicken
Darsteller: Jördis Triebel, Jürgen Vogel
Buch: nach einem Roman von Claudia Schreiber
Musik: Christopher Blaser, Steffen Kahles
Die erste Szene: das geliebte Schwein, das Emma herzt und umarmt und ihm das Messer durch die Kehle treibt (deshalb FSK 16?).
Max (Jürgen Vogel) ist Autoverkäufer, bis man ihm erklärt, daß er bloß noch Wochen zu leben hat.
Max: "Sie verbessern meine Lebensqualität -- aber - ich sterbe?!"
Doktor: "Machen sie weiter wie bisher. Nächste Woche sehen wir uns schon
wieder."
Emma, ein Gewehr in der Hand, argumentiert, wedelt, schießt schließlich mit
der Flinte dem Polizisten vor die Füße.
Der: "Emma! Komm' mir doch nicht so schon wieder!"
Poli (der Polizist) - ganz schnell: "Das ist kein Auto - das ist ein Jaguar!"
Max: "Du bist ganz allein hier am Hof?" Emma: "Nein. Ich hab 21 Schweine, 3 Säue, 17 Ferkel" ...und mit diesen Worten betritt plötzlich eine wunderschöne Frau den Raum, die man zuvor schon gesehen, aber nicht wahrgenommen hatte.
Toller Sound - ich sitze gerade im dreidimensionalen Regen, es pladdert von der Zimmerdecke. - Die Musik ist im Hintergrund, unaufdringlich - sie begleitet die Geräusche.
"Schlimm ist die Angst vor dem Tod, nicht der Tod selbst" - und Emma weiß, wovon sie redet: sie drückt Max das Herz (eines frisch geschlachteten Schweines) in die Hand. - Max: "Und wo ist die Bauchspeicheldrüse (= der Ort seiner Metastasen)" - Sie wühlt in den Innereinen, Dickdarm, Dünndarm: "Hier - die ist zu nichts zu gebrauchen"
Emma: "Was ist denn hier los?" Max: "Ich hab' aufgeräumt." Emma: "Und wo sind meine Sachen?"
Jürgen Vogel - mit beginnender Halbglatze und berühmt schiefen Zähnen - ist einer der wenigen Männer, von denen man selbst dannn schwärmen darf, wenn man sich als langweiliger Hetero outen muß.
Von allen Liebesgeschichten-Erzählungen (und "Emma" ist keine RomCom [1]) ist dies bei weitem nicht die Schlechteste.
- [1] Den Begriff habe ich vom - in diesen Dingen uneingeschränkt zuständigen - Björn@agitpop