Stratocaster Power Bridge Wiring #3

Kompletter Text

Die Schaltung ist recht komplex und die Realisierung ist sicherlich nichts für einen ersten Versuch in der Modifikation an der Elektrik. Auch für jemand mit viel Erfahrung mit dem Lötkolben ist das nicht ganz einfach – man wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Fehler bei der Verdrahtung machen, und ohne Verständnis für das Wieso und Warum ist man bei der Fehlersuche aufgeschmissen.

Ich versuche deshalb, die Schaltung Schritt für Schritt zu erklären. Wem einzelne Erklärungen schon bekannt sind, kann sie natürlich überspringen. Wem sie nicht ausreichen, kann weitere Hilfen im hervorragenden Rockinger-Manual finden (eine Linksammlung findet sich ganz unten).

Schalter

Die Funktionsweise von Schaltern ist denkbar einfach. Dummerweise sind in der Welt der E-Gitarren zwei Typen von Schaltern weit verbreitet, die Ausnahmen von der generellen Logik darstellen, was regelmäßig für Verwirrung sorgt. Die Rede ist vom 3-Weg Pickup-Selektor auf der Les Paul, und insbesondere vom 5-Weg-Schalter auf der Strat. Deren Funktionsweise wird im Rockinger-Manual gut beschrieben; hier brauchen wir sie nicht, und vergessen sie am besten komplett.

Schalter 1 Ebene, 2 Kontakte
Ein simpler Zweiwegschalter verbindet wahlweise Kontakt „1” oder „2” mit einem Common-Kontakt („C”). In Schalterstellung 1 ist „1” mit „C” verbunden, in Stellung 2 „2” mit „C”. Was da mit was verbunden wird, interessiert den Schalter nicht – er stellt einfach nur eine Verbindung her.

Die meisten Schalter haben mehr als eine Ebene, deren Kontakte gleichzeitig geschaltet werden.

Schalter 2 Ebenen, 2 Kontakte

Das Beispiel rechts ist ein Zweiwegschalter mit zwei Ebenen; die „Common”-Kontakte sitzen diesmal in der Mitte. In Schalterstellung 1 werden beide Kontakte „1” mit dem Common-Kontakt auf ihrer jeweiligen Ebene verbunden, in Stellung 2 beide „2”. Die Ebenen sind untereinander nicht verbunden; man kann auf ihnen also völlig unterschiedliche Dinge verdrahten, die (in elektrischer Hinsicht) nichts miteinander zu tun haben haben und lediglich synchron geschaltet werden sollen.

Mit diesen Erklärungen kann man wohl auch ein echtes Monster verstehen, den 5-Way-Superswitch:

Superswitch

Statt zwei Schalterstellungen gibt es hier fünf, und das gleich auf vier voneinander unabhängigen Ebenen. Das Prinzip ist aber dasselbe, wie oben erklärt.

Superswitch Foto
Das Layout der Kontakte ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es entspricht dem Blick auf einen „echten” Superswitch, wenn man ihn kopfüber moniert auf dem Pickguard vor sich sieht; die untere Reihe im Diagramm ist dann vorne, die obere Reihe hinten.