Notiz - Wahlen in Griechenland: Syriza koaliert mit Rechtsaußen

Das Wahlergebnis vom 25. Januar ist klarer ausgefallen, als es die meisten Beobachter erwartet haben. […] (Alexis Tsipras) sprach von der historischen Aufgabe der Syriza, die Zukunft des Landes zu gestalten. Der 25. Januar biete der griechischen Linken diese Chance „zum ersten Mal“ – um fast beiläufig hinzuzufügen: „oder zum letzten Mal“. Tsipras und seine Mannschaft sind sich offensichtlich sehr wohl bewusst, dass die eigentliche Bewährungsprobe für die erste linke Regierung noch bevorsteht.

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Da die Syriza die absolute Mehrheit der Parlamentsmandate knapp verfehlt hat, musste sie eine Koalitionsregierung bilden. Tsipras hat es vorgezogen, sich auf einen höchst umstrittenen Bündnispartner einzulassen: die Rechtspopulisten um Panos Kammenos.

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Für die meisten griechischen Linken sind die „Unabhängigen Hellenen“ im Grunde ein völlig undiskutabler Partner.

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Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass die Koalitionsentscheidung der Syriza mich nicht nur überrascht, sondern auch schockiert hat. In meinen Einschätzungen war ich letztlich davon ausgegangen, dass Tsipras und die Linkspartei sich niemals mit einem solchen politischen Bettgenossen einlassen werden.

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(NDS)

Der Text von Niels Kadritzke ist bisher der einzige Kommentar zu den äußerst eigenartigen Vorgängen nach den Wahlen in Griechenland, der zumindest ein paar plausible Hinweise gibt, was Tsipras und die Syriza im Sinn haben könnten.