21.11.2014

Foto, Techniknotiz: Fokuspunkt setzen oder Kamera bewegen?

Ein Vorteil der Canon 5Diii gegenüber ihrer „kleinen Schwester“, der 6D, ist ihr ausgefuchstes Fokussystem. Für Sport- und Actionfotografen ist das ein Feature, das den höheren Kaufpreis für die 5D möglicherweise rechtfertigt (OK: nicht für mich).

Ich höre aber öfters auch ein anderes Argument, das darauf zielt, mit Hilfe dieses Features Objekte jenseits des Zentrums des Suchers zu fokussieren (und an dieser Stelle wird das Thema für mich interessant).

Üblicherweise stellt man ja im Zentrum des Suchers scharf. Das war in analogen Zeiten bzw. vor dem Aufkommen von Autofokus so, als es in der Mattscheibe einige Hilfen gab, um im Zentrum das Motiv manuell scharf zu bekommen.

Bei einer DSLR wie der Canon 6D (mit dem einzigen Kreuzsensor in der Mitte) ist das heute nicht anders. Wenn man den Schärfepunkt nicht in der Mitte des Bildes haben will, ist das einfach: man stellt im Zentrum scharf, und verschwenkt danach die Kamera.

Es gibt die Überlegung, daß, wenn man mit extrem lichtstarken Objektiven unterwegs ist, dies nicht mehr ohne weiteres möglich sei.

  • Der Bereich der Schärfentiefe ist äußerst gering (teilweise im Bereich von unter einem Millimeter), so daß man beim Schwenken der Kamera die Schärfenebene allzusehr „verkantet“.
  • Das ursprünglich scharf gestellte Motiv im Zentrum ist, wenn man es mit einem Schwenk an den Rand des Bilds befördert, deshalb merklich unscharf.
  • Es bleibt dann nur übrig, mit der Kamera den Bildausschnitt zu wählen, um erst danach den Fokuspunkt zu setzen.
  • Dabei ist diese Überlegung zunächst nur eine Meinung, eine Behauptung.

    Ich habe das mal nachgerechnet[1].

    1. [1] Um das Ergebnis vorwegzunehmen: unter bestimmten, recht extremen Umständen ist das nicht von der Hand zu weisen.
    (Kommentarfunktion z.Zt. deaktiviert.)