4.11.2014

Naomi Oreskes über die Strategien der Klimaskeptiker

[…]

SZ: Warum machten die Wissenschaftler in dem Zirkel (der Klimaskeptiker) mit? Ging es ihnen ums Geld?

Oreskes: Nein, das ist mir zu einfach.

[…]

Es ging […] vor allem um Ideologie.

SZ: Um welche?

Oreskes: Um einen radikalen Freiheitsbegriff und Marktliberalismus, verbunden mit der Angst vor der mächtigen Regierung. Hätten die Amerikaner den Klimawandel anerkannt, wären harte Eingriffe der Regierung legitimiert worden. Singer, Seitz und andere hielten das für brandgefährlich. Sie waren als stramme Antikommunisten aufgewachsen. Seitz glaubte, dass die Roten unter den Betten lagen und darauf warteten, die Demokratie zu unterwandern. Er war überzeugt, jede Intervention in den Markt bringe das Land auf eine Rutschbahn zur kommunistischen Diktatur.

SZ: Und das Abendland wurde an den Aschenbechern der Raucher verteidigt?

Oreskes: Es klingt grotesk, aber so ist es. Hinter allem stand das Ziel freier Märkte.

[…]

(SZ)

(Kommentarfunktion z.Zt. deaktiviert.)