15.4.2014

Die Lösung der Probleme Europas scheitert an der deutschen Export-, der britischen Finanz- und der französischen Energielobby.

Europa hat drei tiefgreifende ökonomische Strukturprobleme: Die Polarisierung des Standortwettbewerbs, die Unfähigkeit zur Restrukturierung der Finanzwirtschaft und der Unwille, die Energiewende voranzutreiben. Die deutsche Exportindustrie, der britische Finanzsektor und die französischen Energiekonzerne torpedieren derlei Reformvorhaben. […]

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Deutschland erachtet kurzfristige Erfolge für den nationalen Außenhandel als relevanter als die langfristige Prosperität der Union. Durch den von Deutschland radikal vorangetriebenen Standortwettbewerb (Stichwort Lohnzurückhaltung) wächst die deutsche Wirtschaft wesentlich langsamer als beispielsweise jene der USA. Die durch Deutschlands Politik mitverursachte Gesamtstagnation der EU lässt die Performance der Bundesrepublik jedoch verhältnismäßig gut erscheinen.[…]

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Die Stärke der Industrie innerhalb der deutschen Wirtschaft (unter den 30 größten Unternehmen befinden sich 15 Produktionsbetriebe) bringt eine entsprechend einflussreiche Exportlobby mit sich, die bereits Teil der nationalen Identität geworden ist. Diese Exportlobby setzt alles daran, die gesamtwirtschaftlich schädliche preisliche Unterbewertung deutscher Waren zu prolongieren.

(The European; Via)

Der Artikel von Nikolaus Kowall bringt die Grundprobleme der europäischen Wirtschaftsmisere in denkbar knappster Form auf den Punkt.

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