19.12.2013

Wir sind Helden - Rock am Ring 2007

Letzten Dienstag war ich in Hannover, eingeladen zu einer Podiumsdiskussion von Studenten an der HMT (Hochschule für Musik und Theater) mit „Ehemaligen“ (aka „Alumnie“). Ich habe da ein wenig zu viel geredet, obwohl ich eigentlich vorhatte, nur zuzuhören. U.a. war ich neugierig auf Jens Eckhoff, ehemaliger Student an der HMT, der sein Studium im Sande verlaufen ließ, als er mit seinem Bandprojekt überaus erfolgreich wurde. Seine Band heißt „Wir sind Helden“ – mir wird jetzt erst klar, welche Fragen an ihn ich eigentlich stellen wollte.

Mich plagen da mehrere Fragen (die ich auf dem Podium, aus welchen Gründen auch immer, nicht gestellt habe):

  • Judith Holofernes ist eine überaus schöne Frau, die, wenn ich das richtig sehe, durchaus daran leidet, wenn man sie auf ihr Äußeres reduziert. Das ist eine Ambivalenz, die eine starke Ausstrahlung hat – ich denke, ich stehe mit dieser Wahrnehmung nicht ganz alleine. Wie auch immer; meine Frage wäre: funktioniert die Musik der „Helden“ (fast hätte ich gesagt: dieser eher unterkomplexe halbe Blödsinn) auch ohne ihr Gesicht?
  • Dabei lädt Holofernes in ihren Statements (und in den Texten für die „Helden”) zur Identifikation auch für jene „Helden” ein, die mit Musik eher wenig zu tun haben, sondern ihre Haltung in politischen Dingen wertschätzen. Ihre Reaktion auf die Einladung der BILD, dort mal eben mal im Mainstream (eben nicht) mitzumachen, finde ich nach wie vor bewundernswert.
  • Zusammen gefaßt: wie kann es sein, daß man mit solcher Musik erfolgreich wird? Oder anders: wie könnte das anders gehen, jenseits von Mode - über Musik, und nicht über Identifikationen, die nur mit den Stars, nichts aber mit der Sache zu tun haben?

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