12.10.2013

Fernsehen: ein interessantes Medium

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Auf einmal ist das Fernsehen wieder zu einem interessanten Medium geworden, zumindest für die NutzerInnen von Computern oder DVD-Playern. Was ist passiert? Wie gelingt es den neuen Bandwurmgeschichten, einen solchen Sog zu entwickeln?

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Die Attraktivität der neuen Serien basiert also weniger auf der Identifikation mit den Figuren, weder im psychoanalytischen Sinn der imaginären Verschmelzung mit einer Figur noch im alltagssprachlichen Verständnis der empfundenen Nähe. Sondern es geht vor allem um ein Nachvollziehen der Veränderung und des differenten Wahrnehmens und Erlebens einer Situation durch sämtliche Beteiligte.

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Möglich ist diese Komplexität nur aufgrund der DVD beziehungsweise der Streams auf bestimmten Webseiten. Die neuen Speichermedien und der Serienboom gehören zusammen. […]

Diese Ermächtigung des Individuums, das sich von keinem Cliffhanger mehr irritieren lassen muss, entspricht dem Zeitgeist. Der Einzelne muss sich nicht mehr nach Sendeterminen richten, sondern kann die Serie sehen, wann immer es ihm passt.

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Gar nicht hoch genug einzuschätzen aber ist: Im Post-TV hat das Fernsehen die Schauspielkunst wieder entdeckt. In fast allen neuen Serien finden sich außergewöhnliche DarstellerInnen

Ich kann Ines Kappert (in der TAZ ) nur zustimmen.

Die Zeit des Theaters, der Oper, des Romans ist vorbei; selbst das Medium des Films hat seine besten Zeiten hinter sich. Fernsehserien haben all das adaptiert, was jene Medien (Theater, ...) einst in den Rank von „Kunst” katapultierte.

Der Hinweis darauf, daß im Fernehen heute all das statt findet, was man im Theater (in der Oper, etc.) mittlerweile vermißt, dürfte all jene verstören, die etwas betrauern, was man als „Bildungsbürger” als Gewißheit im Gepäck zu habe schien: im Rückgriff auf gelernte Formen von Kultur niemals abgehängt zu werden.

Genau das geschieht gerade - und mein Mitleid hält sich in Grenzen.

(Um meinen Standpunkt etwas genauer zu fassen: vielleicht hilft der Verweis auf die Arbeit von Joss Whedon weiter).

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