Datenkraken (11)
Es hat mich vor einigen Jahren beschäftigt (aus einer eher theoretischen Perspektive), daß man vermeidlich harmlose Informationen so verknüpfen kann, daß sie eben wegen dieser Verknüpfung bedrohlich werden können.
Im Interview der FAZ mit Markus Morgenroth werden die praktischen Implikationen dieses (nur vermeidlich theoretischen) Problems sehr deutlich:
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Wenn man also wüsste, dass Sie Mitglied eines bestimmten Fitnesscenters sind, dann ließe sich mit Hilfe der Bewegungs-Profile von Ihrem Handy auch sagen, wie lange Sie sich dort pro Woche aufhalten, wie lange Sie bestimmte Freunde besucht haben oder wie oft Sie im Monat den Abend in der Lieblingskneipe verbringen. Allein über die Metadaten lassen sich also eine Menge verschiedener Dinge herauslesen. Nun mag man denken, so schlimm ist das ja gar nicht, und was hat jemand davon, wenn er weiß, wo ich war? Aber die Kunst besteht darin, diese Daten so zu verknüpfen, dass man die wirklich interessanten Dinge über Menschen herausfinden kann.
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