24.8.2013

Notiz - deutsch-tunesisches Pilotprojekt im Gesundheitswesen

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Die tunesischen Pflegeschüler des TAPiG-Projekts sind dabei alles andere als „Hilfsempfänger“. Vor ihrer Ausbildung im Asklepios-Konzern müssen sie an einem halbjährigen „Willkommens- und Kulturprogramm“, das vor allem aus einem Sprachkurs am Hamburger Goethe-Institut besteht, teilnehmen. Dies ist zweifelsohne eine sinnvolle Maßnahme, für die die jungen Tunesier jedoch auch mit 19.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Da natürlich nur die wenigsten tunesischen Familien eine solche Summe zahlen können, wird den Pflegeschülern ein verzinstes Darlehen in dieser Höhe vermittelt, das nach der Ausbildung voll zurückgezahlt werden muss.

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Für die jungen Tunesier stellt sich die Situation finanziell folgendermaßen dar: Während der drei Jahre Ausbildung bei Asklepios erhalten sie ein Ausbildungssalär von 22.320 Euro. Bei einem Zinssatz von 6,0% steht dem am Ende der Ausbildungszeit ein Schuldenstand von 22.630 Euro gegenüber […]. So gesehen bezahlen die Tunesier ihre Ausbildung bei Asklepios indirekt selbst. […]

Via NachDenkSeiten (Link im Zitat von mir).

Was für ein perfides Spiel.

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