12.4.2013

Victor Wooten

Victor Wooten ist derzeit wohl der höchst gehandelte Kandidat für den Titel des „weltbesten Bassisten”. Tatsächlich ist das, was er (zB. im Video oben) vorführt, in technischer Hinsicht kaum zu überbieten. – Das schlägt Wellen: im amerikanischen TV wird er von Huckabee eingeladen, seine Version von „Amazing Grace” vor großem Publikum zu spielen.

„Technisches Vermögen” auf einem Instrument (wobei das Spiel mit den Flagollets auf den Leersaiten eines E-Basses alles andere ist als revolutionär) und „musikalischer Sinn” laufen ja schon lange[1] auseinander. – Es schon erstaunlich, daß man diesem Mißverhältnis immer noch eine Schippe oben drauf setzen kann.

(Aus den Kommentaren bei YouTube: „orgasm detected: 0:40“. – Irgendwie bedauere ich ja all jene, die schon bei solcher Performance das Ultimo persönlicher Befriedigung finden.)

Nichts gegen Victor Wooten. Ein Bassist kann von ihm nur lernen: Dinge, die man auf dem Baß machen kann, die man bisher nicht für möglich hielt. Eines jedoch sicherlich nicht: wofür man das lernt; welcher Sinn sich hinter „Musik” verbirgt.

  1. [1] Spätestens im 19Jh, seit Franz Liszt (unter Vorbereitung des frühen Beethoven).
(Kommentarfunktion z.Zt. deaktiviert.)