Ottmar Schreiner (*21.2.1946; †6.4.2013)

Die SPD verliert einen der letzten Vertreter jener Ideale, für die sie mehr als ein Jahrhundert stand. Es wirkt wie ein Witz im Treppenhaus, daß einer wie Ottmar Schreiner nicht etwa die Partei wechselte, als die all seine Überzeugungen verriet, sondern, wie ein (Partei)Soldat an der Front (der politischen Auseinandersetzung), tatsächlich starb. – Das ist, zugegeben, eine einigermaßen bizarre Assoziation; ich habe nur eine Ahnung, wie sie zustande kommt.

Frank Luebberding schreibt einen lesenswerten Nachruf. Er verlinkt einen Artikel in der FAZ aus 2007, in dem Schreiner seine Grundüberzeugungen darlegt – man kann dort nachlesen, wie präzise vorhersagbar für den linken Flügel in der SPD noch vor dem offenkundigen Ausbruch der Finanzkrise (dem Zusammenbruch von Lehman Brothers am 15.9.2008) die Probleme waren, die heute unter der Flagge Allgemeingut segeln.