31.3.2013

Die Eliten als Lemminge

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Dieser politisch gewollte Konkurs [die Lehman-Pleite im September 2008] war der interessante Fall, wo sich Eliten selbst geschadet haben, obwohl sie den vollen Zugriff auf die Staatskassen hatten.[…]

Um es zynisch zu formulieren: Dezent hätte man mit Steuergeldern die Verluste sozialisieren können, um die Gewinne weiterhin privat abzuschöpfen und den Schaden unauffällig zu begrenzen. Aber in gemeinsamer Blindheit beschloss man, Lehman Brothers zu opfern. […]

Nun kann man Obamas Sieg und den Imageverlust der Banken durchaus begrüßen, aber es bleibt der irritierende Verdacht, dass Eliten wie Lemminge sind, die munter in den eigenen Untergang springen – und ihre Wähler dabei ebenfalls in den Abgrund reißen. Bei der Eurokrise ist nur noch die Frage, wann dieser „Lehman-Moment“ erneut eintritt.

Die Wahrscheinlichkeit ist recht groß, dass wir ihn mit der verkorksten „Rettung“ von Zypern gerade schon erlebt haben.

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Ulrike Hermanns Analyse in der TAZ ist unbedingt lesenswert (wobei ich nach der Lektüre ihres Artikels mehr Fragen habe als zuvor).

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