20.3.2013

Sarah Wagenknecht bei Günther Jauch

Ich ziehe meinen Hut und verneige mich tief: Frau Wagenknecht formuliert eloquent; in langen, grammatisch korrekten, trotzdem allgemeinverständlichen Sätzen; läßt sich von Profis der „politischen Elite” wie Brüderle nicht die Rede entziehen. Nicht nur das: sie liegt mit jedem Wort auch noch komplett richtig.

(Zur Erinnerung – das ist erst ein paar Wochen her, aber schon längst vergessen: in der Debatte oben geht es u.a. um die Schweizer Initiative gegen die Exzesse bei der Entlohnung der Drahtzieher hinter den angeblich „systemrelevanten” Banken.)


Sarah Wagenknecht beim Blättchen (das vollständige Interview ist lesenswert):

[…]

Das Blättchen: Frau Wagenknecht, vor Ihren Gesellschaftsanalysen ziehen heute auch Zeitgenossen den Hut, deren Namen geradezu Synonyme für bestimmte Ausprägungen des Konservatismus sind – Frank Schirrmacher wurde bereits erwähnt, Peter Gauweiler (CSU) wäre ebenfalls zu nennen. […] Lassen Sie, wie Kautsky Bernstein vorwarf, „das Lob des Gegners willenlos über sich ergehen“ oder ist dergleichen für Linke heute kein Problem mehr?

Wagenknecht: Leute wie Schirrmacher und Gauweiler sind in vielem sicher grundsätzlich anderer politischer Meinung als ich, sorgen sich aber auf der Grundlage ihres Wertekanons ebenfalls um unser Gemeinwesen. Meine Feinde sind solche Menschen nicht. Anders wäre das, wenn mich plötzlich der Präsident der Arbeitgeberverbände oder der Chef der Deutschen Bank lobten. Dann würde ich mich schon fragen, was da falsch gelaufen ist. Bisher sehe ich dafür aber keine Anzeichen.

(Hervorhebung von mir.)

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