9.3.2013

Pelleas and Melisande

Maurice Maeterlincks „Pelleas und Melisande” hat nicht nur Debussy (in einer großen Oper) und Schönberg (in einer sinfonischen Dichtung in seinem sog. Frühwerk) dazu herausgefordert, das Drama musikalisch zu deuten.

Gabriel Fauré ist ein Komponist, dessen Schaffen man zu seinen Lebzeiten durchaus hoch geschätzt hat, der aber heute weitgehend vergessen ist. Dabei ist seine Interpretation des „Pelleas” nicht einfach nur gefällige Musik, die den literarischen Stoff zum Anlaß für ein paar hübsche Melodien nimmt.



Dennoch ist Schönberg in seiner Auffassung der sinfonischen Dichtung Fauré (und wohl auch Debussy) um Meilen voraus, wenn es um die Interpretation von literarischen Formen durch musikalische Mittel geht: in seinem „Pelleas” findet sich auf der ersten Seite der Partitur die Keimzelle für jede Note in den nächsten 45 Minuten.

Man kann diese Musik im Konzertsaal – mit Genuß – hören, ohne sich mit ihrem Aufbau näher zu beschäftigen. Wenn man dies jedoch einmal getan hat (und ohne Analyse der Partitur dürfte dies nur sehr schwer möglich sein), läßt sie einen nicht mehr los.

(Kommentarfunktion z.Zt. deaktiviert.)