5.3.2013

Leistungsschutzrecht: der Preis ist die Meinungsfreiheit

Die Debatte um das Leistungsschutzrecht nimmt absurde Züge an.

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Wer braucht eigentlich das Leistungsschutzrecht? Ich habe nach wie vor die große Befürchtung, dass es in Wirklichkeit gar nicht gegen Google geht. Sondern darum, die Deutungshoheit der Verlage im Netz gegenüber Blogs, Facebook und Twitter zurückzugewinnen.

Um es vorwegzunehmen: Das Projekt kann nur um den Preis der Meinungsfreiheit gelingen. Ziel der Verleger ist es, die öffentliche Beschäftigung mit Nachrichten riskant zu machen. Wer sich in seinem Blog, auf Facebook oder Twitter mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzt, soll sich abmahngefährdet fühlen. Mit der Folge, dass viele lieber gar nichts mehr schreiben, weil sie keinen Bock und schon gar nicht das Geld haben, um Verlagsabmahnungen wegen angeblich illegal übernommener Textpassagen abzuwehren.

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(Udo Vetter im lawblog.)

Ich teile diese Einschätzung.

In meinem Blog finden sich zahlreiche Einträge, die aus wenig bis gar nicht kommentierten Zitaten aus den Medien bestehen. Ich mache dort das, was man früher mit dem Einkleben von ausgeschnittenen Artikeln aus der Zeitung in sein Tagebuch getan hat: ich versuche, meine persönliche Wahrnehmung des aktuellen Geschehens zu dokumentieren (es ist an dieser Stelle der Debatte unwichtig, warum ich das tue bzw. für relevant halte).

Momentan denke ich darüber nach, wie ein Script aussehen muß, das alle Zitate (damit auch: Referenzen) von Zeitungstexten in meinem Blog halbwegs rechtssicher entsorgt.

(Kommentarfunktion z.Zt. deaktiviert.)