Fotonotiz (5)

500er Test
(Olympus OM-D; Walimex 500mm@1/6:3)

500er Test
(Olympus OM-D; Walimex 500mm@1/6:3)

Ich experimentiere gerade mit einem Objektiv im extremen Zoombereich. Die Fotos oben habe ich von meinem Balkon aus gemacht, als es „gegen” das abendliche Sonnenlicht regnete – also aus einer recht alltäglichen Situation, für Hamburger Verhältnisse.

Ein 500er Zoomobjektiv bietet eine merkwürdige Perspektive: ein extrem eingegrenztes Blickfeld, das einher geht mit einer ebenso massiv eingeschränkten Tiefenschärfe. Scharf sind hier nur ganz wenige Details, obwohl die Umgebung davor und dahinter keineswegs farblos oder uninteressant wirkt (wirken kann - wenn das Foto richtig ist).

Aufnahmen, wie die oben, waren in den 80er Jahren wesentlich einfacher zu haben. Es gab keinen Autofocus (der u.a. mit dem Walimex nach wie vor nicht zur Verfügung steht – bei solchen Objektiven muß man immer noch manuell scharf stellen), dafür aber Hilfen im Display der Spiegelreflex, die das manuelle Scharfstellen unterstützten.

Heute hat man es mit einem digitalen Sucher zu tun, der zwar Millionen Farben darstellen kann, in einer millionenfachen Auflösung im Display; der dennoch nicht recht mit dem simplen – analogen – Konzept mithalten kann, daß man durch den Sucher das Motiv über einen Spiegel in dessen voller Komplexität ansehen kann.

Die Fotografie ist heute weit komplexer/komplizierter als vor dreißig Jahren, als ich meine erste Spiegelreflex-Kamera gekauft habe; mit weit mehr Möglichkeiten für einen Amateur wie wie mich; mit deutlich mehr/weniger Eingangsschranken, bevor man zu erwähnenswerten Ergebnissen kommt (sofern man sich das Equipment leisten kann); mit sehr anderen Ergebnissen als vor dreißig Jahren.