2.6.2012

London-Gatwick: Face Recognition

Bevor ich heute morgen (2.6.2012) am Flughafen London-Gadwick für den Rückflug nach Hamburg eingecheckt habe, konnte ich mir das Procedere der Sicherheitskontrollen aus einigem Abstand ansehen. In London gibt es bekanntlich seit einiger Zeit Verfahren der „Face Recognition”, bevor man die Sperren passieren darf.

Zunächst hält man den Barcode seines Boarding-Pass über einen Scanner, wobei man aufgefordert wird, nach unten zu blicken. Offenbar ist dort eine Kamera am Werk, die einen ersten Versuch startet, das Gesicht zu scannen und – womit auch immer – abzugleichen. Bei mir – kurze Haare, klar strukturiertes Gesicht – gab es keine Probleme, und ich bekam umgehend grünes Licht.

Zuvor hatte ich gesehen, wo dies überhaupt nicht funktioniert. Eine Frau mit langen blonden Haaren und einem bleichen, für die Software nur schwer von den Haaren abzugrenzenden Gesicht (weil es – optisch, im zweidimensionalen Blick der Kamera – mit den Haaren fast verschwimmen dürfte), hatte große Probleme, die Kontrollen zu passieren. Sie wurde (via Software) dazu aufgefordert, an eine bestimmte Stelle zu treten und in eine bestimmte Richtung zu blicken. Als auch das nicht half, kam die Aufforderung (wieder via Software), die Augen groß zu öffnen. Schließlich gab die Software auf, und gab ab an einen menschlichen Assistenten – Avatar, hätte ich fast gesagt.

Computerprogramme arbeiten bei der Gesichtserkennung (und nicht nur dort) auf der Grundlage von Heuristiken, und die sind nur so gut, wie das Talent ihrer Erfinder reicht. Dummerweise glaubt man immer noch – offenbar auch auf der Ebene hoher Entscheidungsträger, die hier für Fragen der „öffentlichen Sicherheit” zuständig sind – daß Computer objektive Daten liefern.

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