Franz Schubert: Oktett Op.166, 2. Satz (Andante un poco mosso)

(Concerto del Conservatorio "Agostino Steffani" di Castelfranco Veneto.
Teatro Accademico, 17 Aprile 2011.)

Der zweite Satz aus dem Oktett von Franz Schubert (das eigentlich eine Sinfonie in kleiner Besetzung ist, und die „großen Sinfonien“ mE. in den Schatten stellt) zeigt, wer der eigentliche Erfinder der „unendlichen Melodie“ ist – nicht Wagner, sondern eben Schubert.

Die – auf der Oberfläche – sehr einfache Struktur verschleiert im ersten Eindruck leicht, wie komplex auch die zweiten und dritten Stimmen polyphon in den Satz hinein geflochten sind. Auch die harmonische Anlage (von B-Dur geht es im weit abgelegenen Ges-Dur weiter) ist nur auf den ersten Blick „einfach“ oder gar naiv. Das sind keine Abfolgen von Kadenzen mehr, wie sie in der Wiener Klassik gängig waren, sondern erinnert eher an die Experimente des späten Beethovens – wobei sie bei Schubert weitaus gefälliger daherkommen (man könnte vielleicht, fast zynisch und sehr überspitzt, sagen: er war eben nicht taub, als er sie anstellte).