26.12.2011

Die neue internationale Wirtschaftsunordnung

Vor unseren Augen nimmt eine neue Wirtschaftsordnung Gestalt an und dazu gehört die beschleunigte Annäherung zwischen den alten Mächten des Westens und den neuen bedeutenden Akteuren unter den Schwellenländern. Allerdings hat die Dynamik dieser Annäherung wenig mit dem zu tun, was Generation von Ökonomen vor Augen hatten, als sie auf die Unzulänglichkeit der alten Ordnung hinwiesen. Und die Folgen dieser Dynamik könnten ebenso beunruhigend sein.

[…]

Auf einmal stand die Welt Kopf: die „reichen“ Länder bauten riesige Defizite auf und wurden in manchen Fällen vom Nettogläubiger zum Nettoschuldner, während „arme“ Länder riesige Überschüsse und enorme Bestände an Auslandsaktiva, einschließlich finanzieller Forderungen gegenüber westlichen Ökonomien, anhäuften.  

Die Länder wussten wenig darüber, dass ihre unterschiedlichen Entwicklungen riesige globale Ungleichgewichte schüren und letztlich eine Finanzkrise auslösen würden, die die vorherrschende internationale Wirtschaftsordnung in ihren Grundfesten erschütterte.

Eine vollständige Wiederherstellung dieser Ordnung wird es auch nicht geben. […] In einer erstaunlichen Umkehrung der Verhältnisse müssen nun beinahe alle westlichen Länder um die gute Einstufung ihrer Kreditwürdigkeit zittern, während einige Schwellenökonomien auf der Rating-Leiter immer weiter nach oben klettern. […]

(Mohamed A. El-Erian bei Project Syndicate. - Via Wallflowers)

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