3.12.2011

Die falsche Furcht vor der Inflation

[…]

Es ist grotesk, wie es die tonangebenden deutschen Ökonomen schaffen, permanent die falschen Debatten zu führen. […]

Warum erzählen die Ökonomen den Deutschen nicht, was passierte, wenn der Euro zerbricht? Warum erzählen sie nichts von den drei Millionen zusätzlichen Arbeitslosen, die die neue, aufwertende D-Mark sofort nach sich zöge, weil sämtliche Wettbewerbsfähigkeit dahin wäre? Warum warnen sie nicht vor der neuen Bankenkrise, vor dem Zusammenbruch der Lebensversicherer? Die Abschreibungen in Folge des Zusammenbruchs des Euro wären so heftig, dass Millionen Lebensversicherungen nicht mehr das Papier wert wären, auf denen die Leistungsversprechen gedruckt sind. Warum erklären sie nicht, was das alles für den Staatshaushalt bedeuten würde? Ein solcher Schock dürfte die Staatsschuld locker über die 100-Prozent-Marke treiben, wahrscheinlich sogar in Richtung 150 Prozent. Gegen den Euro-Schock wäre der Lehman-Schock ein Klacks. Und der hat bereits dazu geführt, dass die Staatsverschuldung in Deutschland um satte 20 Prozentpunkte nach oben gehüpft ist.

(Robert von Heusinger in der FR)

Aber was soll man anderes erwarten, wenn in den Wirtschaftswissenschaften Lehrbücher gelesen werden, die die Tinte nicht wert sind, mit der sie geschrieben sind?

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