21.6.2011

Sex und Macht

Anna Sauerbrey versucht, die Affäre um Dominique Strauss-Kahn, die Sex-Party bei der Hamburg-Mannheimer, und die Playboy-Fotos von Nachwuchsfußballerinnen im Vorfeld der Frauen-Fußball-WM in einen theoretischen Zusammenhang zu bringen:

Sex ist ein Mittel des Machterwerbs und der Machterhaltung. Auch in der Mitte der Gesellschaft ist es mit der Geschlechtergleichheit nicht weit her, wie einige Beispiele aus jüngster Vergangenheit eindrucksvoll belegen.

[…]

Eine der bekanntesten und umfassendsten Definitionen von Macht findet sich bei Max Weber. Er definiert Macht als „jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht“. […] Weber hat erkannt, dass es zur Ausübung von Macht keines Kampfes, keines Zwanges bedarf, sondern lediglich einer irgendwie gearteten Asymmetrie zwischen dem, der seinen Willen durchsetzt, und dem, der diesem Willen folgen muss. Selbst in äußerlich scheinbar gleichwertigen Beziehungen kann Macht ausgeübt werden.

Sex spielt in der besonderen Asymmetrie zwischen Mann und Frau, die weiterhin in vielen Teilen der Gesellschaft gegeben ist, eine große Rolle. In Kriegen dient Sex […] in Form von Vergewaltigung als Waffe.[…] Häufiger und letztlich wirksamer aber sind die subtileren Spielarten des Machtinstruments Sex. Die Sexualisierung von Frauenbildern betont die Asymmetrie zwischen ihnen und Männern. Es macht sie zu Objekten, zu Verfügungsmasse. Es nimmt ihnen die Gleichwertigkeit.

(Quelle: Tagesspiegel)

Der komplette Text ist sehr lesenswert – wobei ich auf die teilweise beschämend misogynen Kommentare darunter gut verzichten könnte.

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