9.3.2011

Cubase 6 - Note Expression

(Themenanfang)

Ich fange mal an mit einer Liste von Dingen, die Note-Expression (NE) nicht ist.

  • Es ist kein MIDI-Feature. Es geht um einen Weg, der über die Limitierungen von MIDI hinausgeht. MIDI wird zwar ausdrücklich unterstützt, ist aber nur noch ein Subset.

  • Die Anwendung beschränkt sich nicht in der Ansteuerung von Software-Instrumenten, die VST 3.5 unterstützen. Man kann sie auch mit via MIDI angesteuerten (virtuellen wie Hardware-)Instrumenten verwenden.

  • Es geht nicht um Orchesterkomposition. Sicherlich werden all jene, die mit Orchester-Libraries umgehen, noch besonders von NE profitieren. Das gilt aber auch für alle anderen Nutzer von „liegenden“ Sounds – all jenen Klängen, die nicht durch Anschlagen oder -reißen entstehen (wie ein Klavier oder eine Gitarre), sondern die tendenziell endlos klingen (Streicher, Bläser, Orgel – technisch gesprochen: alle Sounds ohne Veränderung in der Sustain-Phase).

  • NE ist kein „Toolset”; nicht einfach eine Sammlung unterschiedlicher Werkzeuge, um einen bestimmten Task zu erledigen. Es ist ein neuer Weg, um mit all jenen Daten umzugehen, die über den klanglichen Verlauf einzelner Noten bestimmen.[1]

Es ist mE. wichtig zu verstehen, daß NE nicht dafür erfunden wurde, um konkrete „Use-Cases“ oder „Workflow-Issues“ zu adressieren. Natürlich gibt es genug konkrete Anwendungen, die ich im Folgenden auch beschreiben werde. Daneben gibt es aber auch Bereiche, die erst sichtbar wurden, nachdem der erste Prototyp für die (hausinternen, wie auch Beta-)Tester verfügbar war.[2] Darüber hinaus vermute ich, daß in der nächsten Zeit, nachdem NE jetzt für die breite Öffentlichkeit verfügbar ist, einige Use-Case-Szenarien sichtbar werden, an die derzeit noch niemand ansatzweise denkt.[3] – Ich komme auf das Thema noch zurück.

Meine Sicht der Dinge läßt sich vielleicht so zusammenfassen: alles, was man mit NE erreichen kann, konnte man auch schon früher tun – allerdings um den Preis, die Perspektive zu wechseln; konkret: man mußte vom „Musiker“ zum „Tontechniker“ schalten.

Das ist nicht mehr länger nötig.

  1. [1] Klar – das klingt nicht sonderlich sexy, und ich verstehe, daß das Marketing hier eine andere Sprache braucht.
  2. [2] Es geht hier um eine technische Idee, entstanden in den Köpfen von Musikern (lot to say about that, though).
  3. [3] So, wie man einst nicht daran gedacht hatte, daß ein MIDI-Sequenzer für die Steuerung der Light-Show auf der Bühne „miß“braucht werden wird - etc.pp.

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