1.3.2011

Guttenbergs höhnisches Gelächter

Zitat aus der Rücktrittrede von Guttenberg:

Ich gehe nicht alleine wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit, wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlass wäre.

Der Grund liegt im Besonderem in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlegen, noch nachkommen kann.

Hans Hütt kommentiert:

Guttenberg gehört zu den Leuten, die selbst, wenn sie nichts sagen, lügen. Der Effet in diesem Absatz zielt nicht auf die Idee des Abwägens. Aus dem Satz spricht erneut vorsätzliche Täuschungsabsicht. Er belässt im Dunkeln, worin die Fehler seiner Dissertation liegen. Er zieht die unstrittigen Grundwerte des Wissenschaftssystems in Zweifel, indem er unterstellt, dass es "Teile der Wissenschaft" gäbe (was für eine seltsame Mengenlehre!), die den Sachverhalt anders sähen. Der erwiesene Täuschungsversuch ist kein Fehler, sondern ein zwingender Grund für den Rücktritt. Hinter der Maske des insinuierten Verständnisses wiehert höhnisches Gelächter. Das ist das einzige, was zu Guttenberg versteht..

Die Lektüre der komplette Analyse der Rede (auch hier) ist nur zu empfehlen, wenn man es aushält, daß kluge Menschen, die außer Argumenten nichts in der Hand haben, sich mit jenen Figuren auseinandersetzen, die letztlich die einzig übrig gebliebene Form echter Macht – ausüben, hätte ich fast gesagt – verkörpern.

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