16.2.2011

Elbphilharmonie

Das wichtigste Vehikel der Botschaft von Hamburgs aufgemotzter Weltgeltung wächst derzeit stetig in den bleichen Himmel über der Elbe: Die Elbphilharmonie – Konzerthaus, Hotel und Luxusresidenz in der besten Uferlage, die die Stadt zu bieten hat. Doch auf dem Weg von der schicken Skizze der Baseler Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron zur Megabaustelle hat der Symbolwert des Projekts gelitten. Denn seine Kosten schießen durch die Decke.[…]

241,3 Millionen Euro standen am Ende der Verhandlungen als »Pauschalfestpreis« im Bauvertrag vom 1. März 2007. Die Quittung für den schnellen Vertrag folgte im Winter 2008. Seit Baubeginn sammelte Hochtief systematisch Ansprüche auf zusätzliche Vergütung, immer orientiert an den Möglichkeiten, die der Vertrag bietet. Das »Claim-Management« des Generalunternehmers folgt einfachen Grundregeln: Jede Maßnahme auf der Baustelle wird daraufhin überprüft, ob sie Teil des »Bausolls« ist, auf das er im September 2006 sein Angebot abgegeben hatte. Gibt es daran auch nur leise Zweifel, wird vorsorglich eine »PÄM« eingereicht, eine »Projektänderungsmeldung«. Denn was nicht im Auftrag steht, kostet extra.

(Quelle: Junge Welt)

Ich kann nur appellieren, den kompletten Artikel in der „Jungen Welt” zu lesen, auch dann, wenn man mit dem eher „linken” Weltbild der Zeitung nichts zu tun hat.

Es geht hier um das Ansehen der sog. klassischen Musik in den Augen jener, die ihre Förderung – in diesem Falle sehr zurecht – nur noch als Verschleuderung von öffentlichen Mitteln erleben. Dabei liegt der Sinn im Bau der Elbphilharmonie nicht darin, irgend etwas für die Wahrnehmung des musikalischen Erbes zu tun, sondern gewissen Herren ein Denkmal zu setzen, die von „Kultur” nicht die leiseste Ahnung haben.

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