Buffy: Spike as Shadow

(Buffy: Zettelkasten)

Offensichtlich ist Faith das dunkle Spiegelbild von Buffy. In ihrer Figur zeigt sich, was aus dem Slayer wird, wenn er die falschen Entscheidungen trifft. Dabei passiert der entscheidende Wendepunkt genau dann, wenn Buffy und Faith sich am Nähesten stehen: wenn sie Seite an Seite gegen Vampire kämpfen, und beide Slayer gleich viel „Fun" an dieser – in diesem Moment fast als Sport erscheinenden – Sache haben. Es ist fast ein dummer Zufall, daß Faith einen Menschen tötet – und der steht nicht einmal auf der „richtigen" Seite, sondern arbeitet für den Bürgermeister, der gerade damit beschäftigt ist, zu einem Monster zu werden, ohne jeden Bezug zur Welt der Menschen. Trotzdem trennen sich an dieser Stelle die Wege – hier der „Hero”, dort der „Villain”, unversöhnlicher Gegenpol in der letzten Schlacht.

Ungleich interessanter ist jedoch die Analyse der Figur von Spike als Buffys „Schatten", oder „Animus", in der Definition von C.G.Jung. Rhoda Wilcox zitiert aus einem Essay von Dolores J. Nurss, „Spike as Shadow":

Spike has devoted a century to acting out William's shadow [and that also], Spike particularly reflects Buffy—he forces her to confront the fact that she is as much of a killer as he is, however much of a good guy she tries to be. But [the] Shadow doesn't just hold the bad things you've suppressed, but also the good you've turned your back on. When Buffy has difficulty relating to her Mom [sic], she comes home, to her horror, to find Spike sipping tea with Joyce and crying on her shoulder. When Buffy fears to ever fall in love again, Spike falls in love with her. In the context of [the] Shadow, Spike has not made one inconsistent move, ever.

Wilcox führt diese Idee in ihrem Essay weiter aus – ich habe den starken Verdacht, daß es sich lohnt, alle „Buffy"-Seasons allein aus diesem Blickwinkel noch einmal anzuschauen (wobei man sich dann immer noch mit der Spitze[sic] des Eisbergs beschäftigt).