3.12.2010

„Game over” für den Euro

Insolvenz ist ein analytisches Konzept, kein juristisches. Sie steht nicht morgen an. Solvenz ist die Fähigkeit, Schulden nachhaltig zu bezahlen. Ein Faktor dafür ist neben der Höhe des Schuldenstands das zukünftige Einkommen. Man kann sich natürlich alles schönrechnen. Egal wie viel Schulden man hat, gibt es immer eine Wachstumsrate des Einkommens, die die Katastrophe verhindern könnte. Aber was machen wir uns hier vor?

In Irland ist eine der gewaltigsten Immobilienblasen der modernen Geschichte geplatzt. Ebenso in Spanien. Die Wirtschaftsgeschichte lehrt uns, dass Finanzkrisen mit langjährigen Wachstumseinbußen einhergehen. Schon jetzt sehen wir, dass die Wachstumsprognosen für 2010 zu optimistisch waren. Griechenland hat schon die erste Hürde gerissen. Die Europäische Kommission sagt, dass auch Spanien seine Ziele nicht erreichen wird. Mehr Einsparungen seien notwendig, aber mehr Konsolidierung heißt weniger Wachstum. Die EU ist wie ein Hund, der seinen Schwanz jagt. Die Kommission sagt, er müsse schneller jagen.

(Wolfgang Münchau in der FTD - der Weissgarnix hat dazu einen durchaus bedenkenswerten Kommentar.)

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