Der führende Finanzexperte 2009-2013
Als ich heute morgen die SZ am Kiosk kaufte und die Schlagzeile las, daß Wolfgang Schäuble das Finanzministerium übernimmt, war ich zeitweilig sprachlos - nur, um mich danach bei jedem, der mir zufällig über den Weg lief, darüber aufzuregen, daß diese Personalie niemanden aufregt (sorry, liebe Nachbarn).
Den Kommentatoren der SZ schien es ja völlig normal und selbstverständlich, daß jemand ein Schlüsselresort inmitten der möglicherweise schwersten Krise dieses Jahrhunderts übernimmt, der von dessen Schlüssel - Wirtschaft - nicht die blasseste Ahnung hat. Die SPD findet es wohl sogar richtig gut, daß hier ein Mann für die gravierenden Entscheidungen der nächsten Jahre die Verantwortung übernimmt, der ein Schwergewicht beim politischen Gegner ist - wobei die fehlende Fachkompetenz schlicht kein Thema ist.
Über Guido Westerwelle als neuem Außenminister mag ich mich da gar nicht mehr aufregen. Dessen blasierte und herablassende Attitüde stellt eher ein ästhetisches denn ein inhaltliches Problem dar. Über die Finanzen des Bundes in den nächsten vier Jahren entscheidet aber jemand, der echte Weichen stellen wird - und der neue Minister hängt komplett und ausschließlich am Tropf seiner Berater (i.e. Lobbyisten).
Das wird in den nächsten vier Jahren noch ein echter Spaß, zweifellos.