USB to S/PDIF

Ich suche gerade nach einer Lösung, Audio via S/PDIF vom Notebook an einen Surround-Decoder schicken. Dabei bin ich über diverse Angebote gestolpert, die einen „USB to S/PDIF”-Konverter anbieten. Die billigsten Angebote implementieren lediglich das USB 1.1-Protokoll, obwohl bei USB Version 2.0 längst schon Standard ist. Zum Vergleich: USB 1.1 ist mit 12 mbit/s spezifiziert, und USB 2.0 „schafft” die 40fache Datenübertragungsrate, 480 mbit/s.

Ich vermute, ein am „optimalen Sound” interessierter HiFi-Freak würde über die Billiglösung bloß die Nase rümpfen, allein, weil die Zahlen nicht stimmen. Ich mußte jedenfalls für einen Moment den Taschenrechner herausholen, um mir selber klar zu machen, daß der erste Instinkt in die Irre führt - auch ein betagtes Protokoll wie USB 1.0 reicht hier völlig aus.

CD-Audio kommt mit einer Abtastrate von 44.1 kHz in 16 Bit Auflösung. Das bedeutet: 44.100 Samples pro Sekunde pro Kanal, in Stereo also „mal 2”. Das sind demnach 44.100(Samples) * 2(Stereo) * 16(Bits pro Sample) = 1411200 Bits pro Sekunde, oder (gerundet) 1400 kbit/s = 1.4 mbit/s.

CD-Audio (1.4 mbit/s) kann man also problemlos über USB 1.0 (12 mbit/s) - oder auch W-LAN (11 mbit/s) - übertragen.

Der Rest - das instinktive Naserümpfen - ist pure Magie, die im Vergleich die Kunst jedes Astrologen oder Händchenauflegers wie strikte Wissenschaft wirken läßt.


[Man (ich z.B., gelegentlich) verwechselt gerne Bits (verwendet für Übertragungsraten) und Bytes (für Datengrößen). 1 Byte hat 8 Bit, und CD-Audio (1411,2 kbit/s dividiert durch 8) überträgt eine Audiodatei von 176,4 kB in einer Sekunde. Eine Stunde CD-Audio braucht Speicherplatz für 176,4 kB * 60 (Sekunden pro Minute) * 60 (Minuten pro Stunde) = 635.040 kB = ca. 640 MB auf einer Audio-CD.]