7.3.2009
Musikproduktion am Computer (16) - PPQ, BPM, und Samplerate (3)
(Teil 1)
Beispiel (Kinderlied). Die Noten sehen in allen drei folgenden Szenarien immer gleich aus:

1) Dieselben vier Takte werden im Key-Editor als (dunkel-eingefärbte) Balken dargestellt; darunter sieht man die Wellenform der Audiodatei (gelb), die aus einem „Mix-Down” der MIDI-Aufnahme entstand. Die beiden Spuren klingen hier exakt gleich - man kann zumindest gut erkennen, daß die „Peaks” des Audio mit den Anfängen der Noten im Key-Editor synchron sind - auch das Ende der vier Takte ist gleich. Im Track ganz unten (rot) sieht man, daß das Tempo fix bleibt (bei 182 BPM).

2) Jetzt wird das Tempo im dritten Takt verändert - es geht auf 120 BPM zurück. Wohlbemerkt: Audio und MIDI klingen jetzt nicht mehr synchron. Das Audio spielt genauso ab wie zuvor, während der MIDI-Track ab Takt drei langsamer wird.
Die Darstellung im Key-Editor (der MIDI-Daten zeigt) verändert sich nicht - diejenige vom Audio aber in der zweiten Hälfte sehr deutlich. Warum? Weil die Darstellung PPQ-basiert ist, d.h., der Abstand zwischen zwei Ticks verändert sich nicht, obwohl der „absolute” zeitliche Abstand ein anderer ist.

3) Im letzten Bild hat sich an den Daten und im Tempotrack im Vergleich zu (2) nichts verändert. Dafür orientiert sich die Darstellung nicht mehr an der PPQ-Welt, sondern zeigt ein gleichförmiges Raster aus Sekunden. Man sieht also jetzt erst, wie der zeitliche Verlauf tatsächlich ist: im Audio hat sich nichts geändert, die MIDI-Daten hingegen werden langsamer abgespielt. - Der musikalische Sinn geht hier jedoch verloren - selbst ein Kinderlied bei gerade einem Tempowechsel ist letztlich nicht mehr wiederzuerkennen, geschweige denn editierbar.

(Teil 4)