24.8.2008

Heidbergring Nr. ?

Das war heute noch ein Kurventag auf dem Heidbergring - der wievielte eigentlich? da müßte ich wirklich zählen, und würde wahrscheinlich trotzdem mindestens einen vergessen.

Ich kann es nicht lassen: obwohl ich bereits bei dem letzten Kurventraining getönt hatte, daß ich langsam genug habe vom Intruktoren-geführten Fahren, konnte ich nicht an dem Rabatt vorbei, den Gummi-Grassau seinen Kunden für einen exklusiven Termin im Jahr bietet (kein Wunder eigentlich, daß die sowas machen: laß den Kunden genug Runden fahren - und zwar möglichst schnelle - und der schaut im Laden wieder vorbei, als wäre es seine eigene Schuld).

In der schnellen Gruppe waren gerade mal vier, später sogar nur drei Teilnehmer unterwegs (plus Instruktor), so daß ich reichlich Runden vorneweg und nach eigenem Gusto fahren konnte (interessant, daß mich der Deichgraf[1] darauf angesprochen hat, daß ich wohl dann am besten fahre, wenn ich nicht hinter jemandem her muß). Dabei war das aber eine schnelle schnelle Gruppe, und ich war schon froh, überhaupt mithalten zu können, wenn M. (ein Twen in seiner zweiten Saison auf der Renne) alle zum Schwitzen brachte - wirklich alle, inklusive Instruktor.

Die ersten drei Turns waren auf nasser Fahrbahn - gut so, weil man sich vorsichtig herantasten mußte, und fast zwangsläufig auf eine vernünftige Linie gebracht wurde. Danach kam die Sonne, es wurde warm (aber nicht heiß oder schwül), und den Rest des Tages hatten wir eine trockne Piste. Ich bin, einmal mehr, so richtig müde und erledigt - und guter Dinge, daß meine gute Laune auch noch mindestens für den morgigen Tag im Büro langt.

Die spannendste Geschichte war aber gar nicht meine eigene Kurverei, sondern die von L., einer Frau Mitte Zwanzig, die am Tag zuvor bei den "Young Wheelz" der Zweirad-Akademie teilgenommen hatte (einem Angebot für Motorradneulinge ohne Führerschein), und heute in der langsamen Gruppe auf dem Kurs unterwegs war - wohlbemerkt: in der schnelleren der beiden langsamen Gruppen. In einem der letzten Turns ließ die Trainerin vorfahren[2] - und da sah L. schon richtig gut aus, mit einer für einen Fahranfänger verblüffend guten eigenen Linie, und dem Mut, im Kurvenscheitel vernehmlich am Gas zu ziehen.

  1. [1] Der Heidbergring ist umgeben mit einem Erdwall - einem Deich, wie wir Nordlichter sofort assoziieren. Dort oben steht ein Trainer, der den Tag nichts anderes tut, als die Teilnehmer zu beobachten, und den Instruktoren bei der Betreuung ihrer Gruppen zu helfen.
  2. [2] "Vorfahren" heißt, daß einer der Teilnehmer - für eine oder zwei Runden - vor dem Instruktor (dem zweiten vor dem Rest der Gruppe) herfährt; danach ordnet er sich am Ende ein, und der, der gerade direkt hinter dem Instruktor fuhr, überholt und "fährt vor".
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