14.8.2008

Tristanakkord

So also notiert Katharina Wagner die ersten Takte des „Tristan” – ich fürchte, damit hat sie in den Musikwissenschaften eine völlig neue Debatte über die funktionsharmonische Deutung des Tristanakkords losgebrochen. Vielleicht hat sie aber auch bloß vor dem „G” im Sopran ein Kreuz vergessen, wer weiß. Einen so dollen Unterschied macht das ja doch nicht, das ist ja bloß ein piepeliger Halbton Differenz, und der wird ja keinem sonderlich auffallen, zumal ja eh keiner richtig Noten lesen kann.

Dazu paßt, daß ich diese Handschrift auf der ersten Seite des Wirtschaftsteils der SZ (vom 12.8.) gefunden (und unter Verstoß gegen das Urheberrecht abfotografiert) habe. Zitat Katharina:

Es gibt keine künstlerische Entscheidung, die nicht auch Geld kostet. Kunst und Geld gehen Hand in Hand.

Genau: um die Menge gehts – und in solchem Diskurs ist es letztlich egal, ob es sich um 500 oder 501 Euro handelt, und auf einen Halbton mehr oder weniger kommt es sowieso nicht an.

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