Tödliche Versprechen - Eastern Promises

Regie: David Cronenberg
Buch: Steve Knight
Darsteller: Viggo Mortensen, Naomi Watts, Vincent Cassel, Armin Müller-Stahl
Musik: Howard Shore

Anna (Watts) arbeitet als Hebamme in einem Londoner Krankenhaus, als eines Nachts ein hochschwangeres, blutendes Mädchen eingeliefert wird - man kann das Baby retten, die Mutter stirbt. In deren Besitz findet sich ein in russischer Sprache geschriebenes Tagebuch, und die Visitenkarte eines Restaurants. Anna folgt der Spur, und begegnet dort dem Patriarchen Semyon (Müller-Stahl), der sich als Chef einer russischen Mafiagruppe erweisen wird. Der behauptet, ihr nicht weiterhelfen zu können, bietet sich aber an, das Tagebuch zu übersetzen. In ihm finden sich freilich Informationen, die Semyon und seinen Anhang für Jahre ins Gefängnis bringen könnten.

Es folgen Verwicklungen, die bei allem Schweiß und Blut völlig folgerichtig verknüpft sind, und einer unwiderlegbaren Logik folgend eine Achterbahnfahrt veranstalten, bei der man nur schwer Luft bekommt. Jene Szene, in der Viggo Mortensens Figur nackt in der Sauna mit zwei messerschwingenden Attentätern um sein Leben kämpft, hat es verdient, in die Filmgeschichte einzugehen: derart präzise in größtmöglicher Brutalität eingefangen wurde körperliche Gewalt selten - und hier hat sie trotzdem noch einen fast schwerelosen, tänzerischen Aspekt.

Die Optik der Sets, die explizite Darstellung von Gewalt, die eigenartig verhalten gespielten Dialoge, und die holzschnittartige Darstellung der Charaktere: dies alles ist Teil des unkopierbaren und unverwechselbaren Stils von David Cronenberg - und "Eastern Promises" ist m.E. sein bisher bester Film.