7.7.2008

The Jacket

Regie: John Maybury
Darsteller: Adrien Brody, Keira Knightley, Kris Kristofferson, Jennifer Jason Leigh
Musik: Brian Eno
Produzenten: Peter Guber, George Cloony, Steve Sonderberg

Im Grün-schwarz eines Nachtsichtgeräts: erster Irakkrieg, Fliegerangriffe, eine Szene aus dem Bodenkrieg: Jack Starks (Brody) will vermeiden, einen kleinen Jungen zu erschießen, als der eine Waffe zieht und auf ihn feuert. Totgeglaubt, schlägt er in der Leichenhalle die Augen auf.

Zwölf Monate später, Winter in Vermont - Fotos fast in Schwarzweiß. Jack ist allein zu Fuß auf der Straße, als er der kleinen Jackie begegnet, die mit ihrer - weggetretenen, besoffenen - Mutter in der Einsamkeit mit dem Auto liegen geblieben ist. Er repariert das Auto, nur um von der Mutter, die glaubt, er würde das Kind belästigen, weggejagt zu werden.

Dann wird er von einem anderen Auto mitgenommen, dessen Fahrer bei einer Verkehrskontrolle einen Polizisten erschießt, und wegläuft. Jack wird als Mörder angeklagt - und, als vermeidlich geistesgestört, in die Psychiatrie eingewiesen.

Dort ist er den Experimenten des Dr. Becker (Kristofferson) ausgeliefert: man verpaßt ihm die Zwangsjacke, injiziert Medikamente, und streckt ihn in einen Leichenschrank. In größter klaustrophobischer Angst explodieren in Jacks Kopf Bilder aus der Vergangenheit, dem Krieg - bis er sich plötzlich 15 Jahre in der Zukunft wieder findet, und einer mittlerweile erwachsenen, übel vom Leben zugerichteten Jackie (Knightley) begegnet.

"The Jacket" ist in Sepia getönte Ausweglosigkeit. Bei Brody, Knightley und Leigh wird jede Falte in den Gesichtern mit Schminke und Licht herausgearbeitet; ihre aggressivsten und lebendigsten Gesten sind jene der Hilflosigkeit. Die Zeitreisen Jacks geschehen einfach, sie werden nicht rationalisiert - die Geschichte wird nur erzählt, und ergibt keinerlei Sinn [1].

Beeindruckend.

  1. [1] Das Filmende verkündet pures Wunschdenken - da dürfte es zunächst ein anderes Finale gegeben haben, das den Testvorführungen zum Opfer fiel.
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