25.4.2008

Körperwissen (1)

(Themenanfang)

Wenn man von „Bildung” spricht, und in diesem Zusammenhang auf den Prozeß des „Lernens” zu sprechen kommt, meint man die Wege zur Aneignung von intellektuellem Wissen. Davon meist völlig getrennt, spricht man vom Erlernen motorischer Fertigkeiten, und nennt diesen Prozeß dann gewöhnlich „Training”. - Ich halte diese Trennung für im Ansatz falsch. Das Gehirn „trainiert” man letztlich auch nur, und die Feinmotorik bekommt man nur in den Griff, wenn man sie mental beherrscht. - Aber der Reihe nach.

Wenn ich ein Instrument lerne, muß ich üben, d.h., ich führe bestimmte Bewegungsabläufe wieder und wieder aus, bis ich sie fehlerfrei beherrsche (dabei muß man unterscheiden zwischen dem genialen Musiker, der selbst als Kind Beachtliches leisten kann, und dem Virtuosen, der erst nach einem langen Zeitraum täglich vieler Stunden Übens sein Ziel erreicht. Nur von Letzterem ist hier die Rede).

Dabei gibt es zwei entscheidende Aspekte, einer, der eine so selbstverständliche Binse ist, daß ich mich wundere, warum er nicht im Zentrum jeder Pädagogik steht, einen zweiten, den mir wohl nur die abkaufen, die die Erfahrung bereits gemacht haben. Es geht darum, daß man jeden Fehler ebenso trainiert wie die „richtig” ausgeführten Abläufe; ferner darum, daß man Bewegungen des Körpers im Kopf trainieren kann, damit sie sitzen.

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