28.3.2008

A Queen is made, not born

Zumindest Bienen haben einen Weg gefunden, um Einfluss auf das eigene Erbgut zu nehmen. Genetiker in Australien haben mit Hilfe der Gentechnik ein Enzym ausgeschaltet, woraufhin die Larven normaler Honigbienen zu prächtigen Bienen-Königinnen wurden.
[...]
"Auch beim Menschen hat die Ernährung enorme Effekte", sagt Maleszka. So gebe es "aussagekräftige" epidemiologische Daten, nach denen die Sterblichkeit aufgrund von Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes eindeutig auch von der Ernährung der Eltern und sogar der Großeltern abhängt. "Genetische und Umwelt-Einflüsse können nicht getrennt werden."

SZ vom 20.3.

Unsere Ernährung hat demnach Auswirkungen auf die Codierung der Gene - das ist eine fast unglaubliche Meldung (man sollte den kompletten Artikel lesen, erst aus dem Kontext ergibt sich die Brisanz der zitierten Passage). Irgendwie kann ich die Story nicht recht glauben (obwohl ich dafür bete, daß sie kein Fake ist); wenn sie stimmt (und Maleszka nicht bereits widerlegt wurde), müßte man die gesamte Debatte über das Verhältnis zwischen erworbenen und ererbten Fähigkeiten neu aufrollen.

In der Australien Science ist ein Artikel erschienen (PDF), in dem Maleszka die Genese einer Bienenkönigin erklärt; dieser Teil stimmt also (wobei ich nicht weiß, ob die Wissenschaft sich in der Sache einig ist).

Für den zweiten Teil, in dem das Phänomen auf Menschen übertragen wird, finde ich keine Belege (was nicht heißt, daß die SZ etwas erfunden hat).

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