Planet Erde

Regie: Alastair Fothergill
Musik: George Fenton

Unter diesem Titel läuft momentan ein Kinofilm, der auf einer mehrteiligen BBC-Serie beruht: die Abteilung für Naturfilme hatte fünf(!) Jahre Zeit, die ganze Welt zu bereisen und Aufnahmen zu machen, die wirklich alles schlagen, was es in dem Bereich gibt (und gibt es ja bereits ausgesprochen Spektakuläres).

Ich habe gerade begonnen, die BBC-Serie auf DVD zu sehen. Am Ende des zweiten Teils findet sich die Schilderung des Fluges der Kraniche über den Himalaja. Diese Bilder der erschöpften Vögel, die mit ausgebreiteten Flügeln und hängenden Beinen sich von der Thermik tragen lassen, die in achttausend Metern in eisiger Kälte mit letzter Kraft den Sprung nach Indien schaffen - das berührt wohl auch jene, die es sonst eher mit dem Flugzeug als dem lebenden Wesen zu tun haben.

Trotz Kinobesuchs sollte man die Serie nicht verpassen: da gibt es reichlich Bonusmaterial. Besagtem Flug stehen Aufnahmen zur Seite, die den Angriff zweier Steinadler auf ein Kranich-Junges zeigen. Allein diese Szenen sind unfaßbar (in mehr als einer Hinsicht).

Die Musik ist leider in jenem in Hollywoods Blockbustern häufig benutzten Ton der synthetischen Spätromantik mit Streichern und ganz viel Blech. Das ist pathetischer Zuckerguß, dessen Genuß bloß Bauchschmerzen bereitet. Seis drum.

Ich bin eigentlich nicht der Typ, der sich alle paar Tage einen Naturfilm reinpfeift, und einige Informationen über unseren Planeten habe ich hier zum ersten Mal gehört (was eigentlich eine Schande ist, weil die Texte sich erkennbar ans Hauptschulniveau richten). Deshalb ist mein euphorischer Kommentar von geringem Belang - aber vielleicht ist das Gegenteil der Fall, gerade weil er aus unberufenem Mund kommt.