2.3.2008

The Adventures of Robin Hood

  • Regie: Michael Curtiz
  • Darsteller: Errol Flynn, Olivia DeHavilland, Basil Rathbone
  • Musik: Erich Wolfgang Korngold

Robin Hood (1938) ist ein Abenteuerfilm mit reichlich bescheuerten Sprüchen, einer überflüssigen Liebesgeschichte und komplett unfähigen Schauspielern. Er zeigt aber auch eine grandiosen Choreographie aus Tanz und Musik, einer Einheit aus "Action" und "Sound", wie sie selten wieder erreicht wurde.

Immer dann, wenn die Hauptdarsteller hinter den "Massen" zurücktreten, wird es spannend: wenn z.B. die Untergundkämpfer von Sir Robin den Geldtransport des Prinzen überfallen, wird dies begleitet von einer Musik, die den Schnitten geradezu übergenau folgt: Lady Mirian in Begleitung der Nachhut sieht man begleitet von einem Andante, das von einem (rhythmisch außerordentlich komplexen) Prestissimo immer dann unterbrochen wird, wenn auf die Kämpfe der Haupttruppe geschnitten wird. Die Musik nimmt das formale Muster des Films in sich hinein, als eigene Form.

Allein die technischen Probleme der Umsetzung dieses Konzepts wären heute selbst mit der Unterstützung von Computern gewaltig. Es ist kaum zu glauben, daß sie in den vierziger Jahren gelöst wurden. Wenn man dann die musikalische Substanz betrachtet, wünscht man heutige Filme in die gute alte Zeit zurück: damals bestand ein Orchester nicht bloß aus Streichern, Hörnern, und Pauken.

Dennoch kann man in jedem Blockbuster unserer Tage eine Ahnung davon bekommen, welche Auswirkungen die Wiener Romantik, in der Korngold groß wurde, auf die komplette Popkultur unserer Tage hat. Hier - im Hollywood der Vierziger - nahm das seinen Ausgang.

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