24.10.2013

Amazon Kindle

Eigentlich spricht alles dagegen, den E-Book-Reader von Amazon (das Kindle) anzuschaffen. Man ist dann dazu verdonnert, das proprietäre Dateiformat von Amazon zu nutzen, dh., elektronische Bücher ausschließlich über Amazon zu beziehen. Hinzu kommt (und das wird in den Diskussionen gerne übersehen), daß die E-Books im Amazon-Format keine Seitenzahlen kennen. Das bedeutet, daß man aus ihnen nicht zitieren kann (zumindest, wenn man minimale wissenschaftliche Standards bewahren will).

Ich habe es dann doch gekauft (das Paperwhite), mit der Idee, auf dem Weg ins Büro im Bus das Lesen eines längeren Texts zumindest zu beginnen.

Ich habe das Device erst seit heute morgen – und bin, jetzt schon, recht sicher, daß ich es nicht mehr hergeben werde. Das ist eine durchaus positive Überraschung, schon nach wenigen Experimenten.

Über die Features des Kindle muß ich mich nicht weiter auslassen – das ist ein für Text (in schwarz-weiß) spezialisiertes Device, mit dem man Texte auch im Sonnenlicht gut lesen kann; die Bedienung ist kindersicher intuitiv.

Was mich von dieser Bibliothek in Taschenformat jedoch wirklich überzeugt, ist ein Feature, das eher im Verborgenen liegt: man ist nicht auf Bücher beschränkt, die Amazon zum Download anbietet, sondern kann auch eigene Dateien auf das Kindle schicken.

Mit PFD-Dateien geht das vergleichsweise einfach: zu jedem Kindle gehört eine E-Mail-Adresse, an die man Dateien senden kann. Man schickt eine E-Mail „an sich selbst“ (an eine E-Mail-Adresse, die Amazon für jeden Kindle-User bereit stellt), hängt die PDF-Datei im Anhang an, und hat sie nach wenigen Sekunden auf dem Kindle zur Verfügung. Wenn man unter „Betreff:“ („Subject:“) „convert“ eingibt, bekommt man eine Version des PDF, die für das Kindle optimiert wurde. - Das funktioniert, soweit ich das nach einigen Tests beurteilen kann, ganz hervorragend.

Richtig abgefahren jedoch finde ich die Möglichkeit, Texte aus dem 'net auf das Kindle zu schicken. Es gibt einen kostenlosen Dienst (Tinderizer), mit dem man ein Droplet kreieren kann, das es dann erlaubt, Inhalte beliebiger Websites an das Kindle zu schicken. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das konfiguriert bekommen habe – die Mühe ist das aber definitiv wert.

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