19.1.2013

Cubse 7 - Chord Track - Chordanalyse

(Thema)

Mit dem Chordtrack kann man nicht nur Akkordfolgen von „scratch“ entwickeln, sondern auch bestehendes Material weiter verarbeiten – ein MIDI-File etwa, oder einen Song, dem man mit neuen Ideen eine neue Wendung geben will.

Man startet dann mit einem Projekt, dem zunächst eines fehlt: der Chordtrack.

Make Chords Dialog

Im Menu von Cubase gibt es (unter „Project > Chord Track > Make Chords“) eine Option, mit der man das existierende Material analysieren und in Akkordsymbole „übersetzen“ kann. Man selektiert einen Track, wählt „Make Chords“, und bekommt einen Chordtrack mit den Symbolen, die die Akkorde im Track ausdrücken.

Man kann „Make Chords“ (was wohl besser „Make Chord Symbols“ heißen sollte) auf mehreren Ebenen aufrufen:

  • durch Selektion von einem oder mehreren Tracks;
  • von einem oder mehreren Parts;
  • oder aber auch durch Selektion von Noten im Key- oder Score-Editor.
  • Die beiden ersten Optionen im Dialog beziehen sich nur auf die Optik der Analyse. „Include Bass Notes / Tensions“ legen fest, ob Bassnoten bzw. Tensions in den Chordsymbolen auch angezeigt werden, oder nicht.

    Die „Ignore“-Option hingegen bestimmt darüber, welche minimale Länge Noten haben müssen, wenn sie in die Analyse eingehen. Diese Option ist voreingestellt auf 16tel-Noten – je nach Material muß man aber andere Werte einstellen, um sinnvolle Ergebnisse zu bekommen. Eine Stilistik, in der sehr kurze Akkorde vorkommen (Funk etc.pp.) braucht einen deutlich kleineren Wert; wenn zB. Vorschlagnoten oder bewegte Baßläufe die grundlegenden Akkorde umspielen, sollte man hier einen größeren Wert versuchen.

    Generell sollte man von der Funktion nicht erwarten, daß sie stets die erwarteten Ergebnisse liefert. Sie ist, soweit ich das überblicke, fehlerfrei – dennoch kann ein Computeralgorithmus nicht im Entferntesten mit einem Ohr mithalten, das Zusammenhänge auch dann erkennt, wenn sie objektiv gar nicht gegeben sind. „Powerchords“ mit fehlender Terz zB. fallen aus der Analyse heraus, obwohl ein Hörer aus dem Kontext meist mühelos erschließt, ob es sich um Dur oder Moll handelt.

    Das Ergebnis der Analyse ist stark abhängig von dem Material, mit dem man sie füttert. Ein Piano, das auch noch Melodielinien spielt, ergibt in der Analyse womöglich einen Akkord für jeden Ton in der Melodie; dasselbe trifft zu für einen Bass, der nicht nur Grundtöne spielt, sondern Vorhalte und chromatische Überleitungen.

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