Depression and Democracy

It’s time to start calling the current situation what it is: a depression. True, it’s not a full replay of the Great Depression, but that’s cold comfort. Unemployment in both America and Europe remains disastrously high. Leaders and institutions are increasingly discredited. And democratic values are under siege.

Paul Krugman faßt zusammen (auch wenn ich seiner konkreten Beschreibung der Situation nicht unbedingt in jedem Punkt zustimme), was ich momentan am meisten fürchte:

And they also need to rethink their failing economic policies. If they don’t, there will be more backsliding on democracy — and the breakup of the euro may be the least of their worries.

Die Details im politischen Tagesgeschäft rauschen an mir mittlerweile vorbei; ich verfolge die aktuellen Meldungen allenfalls sporadisch, zufällig. Berlusconi ist weg: gut so, sollte man denken. Aber sein Nachfolger, Mario Monti, ist ein sog. „Technokrat”, der durch nichts demokratisch legitimiert ist, umso mehr jedoch durch seine Seilschaften in der Hochfinanz. Cameron hat sich gerade dagegen ausgesprochen, durch Zugeständnisse an die EU den sog. „Finanzplatz” in Großbritannien zu gefährden. Und so geht das immer weiter.

Man hat sich daran gewöhnt, daß Entscheidungen über finanzielle Dinge – einst das höchste Privileg der Parlamente, ob sie nun demokratisch gewählt, oder vom König oder Kaiser ernannt waren – durch solch abstruse Kanäle wie den ESFS gelenkt werden (auch wenn das – vorläufig – gestoppt wurde).

Von Demokratie ist nicht mehr die Rede. Die Gesellschaften des Abendlands sind auf einem Weg, sich auch konstitutionell von ihr zu verabschieden.

Mehr noch: man gewöhnt sich gerade daran, daß es legitim sei, Wege zu gehen jenseits geschrieben Rechts.

Mich verfolgen längst nicht mehr Assoziationen auf das Mittelalter, sondern solche auf die Zeit der Völkerwanderungen, kurz nach dem Fall des römischen Reichs.