9.8.2011

Writing things we can no longer read (2)

(Thema)

Schlomo schreibt:

Die Maschinen haben nicht nur ein Gedächtnis, sie stellen auch selbst Differenzen her, das heißt im Grunde genommen: sie stellen Welt her.

Die Maschinen heute sind längst keine mechanischen Konstruktionen mehr, sondern Computer – „universelle Maschinen“, die von Programmen gesteuert werden. Programme sind letztlich sprachliche Konstrukte – und es sind immer Menschen, die sie sprechen oder schreiben. Es gibt aber schon Übergänge: wenn man ein Programm schreibt, schraubt man nicht an einem Motorrad (und macht sich die Hände dreckig), und wenn man keine Maschinensprache („Assembler“) mehr „spricht“, sondern objektorientierte „Patterns“ verwendet, ändert man nicht nur graduell den Bezug zur Maschine, sondern ordnet sich ihr – auf eine subtile Art und Weise – letztlich unter.

Diese Übergänge kannten aber schon unsere Eltern: als man in den 60ern ein Auto kaufte, mußte man zumindest prinzipiell wissen, wie es funktioniert. Heute braucht man solches Basiswissen längst nicht mehr; man muß nicht einmal mehr wissen, wie man die Gänge wechselt. Ähnliches gilt für die Welt im Zeitalter des Internet in Bezug auf das Laptop, das die IBM-Mainframes schon lange ersetzt.

Was ich sagen will: die allgemeine Verfügbarkeit über ein Auto stellte einst eine Differenz her, die die Welt veränderte. Nichts anderes gilt für die universellen Maschinen unserer Tage – unbestritten: auf einer durchaus sehr neuen – wenn auch allbekannten, weil kontigenten – Ebene der Wirklichkeit.

(Ich verweise auf meine Notizen zu technologischen Neuerungen.)

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