Hartz IV als moralische Besserungsanstalt

Was passiert also, wenn selbst die Geringverdiener ihr sozio-kulturelles Existenzminimum nicht mehr gewährleisten können?

Dann kommt die Moral ins Spiel.

Wieso nicht das “sozio-kulturelle Existenzminimum” durch Argumente zur moralischen Lebensführung ersetzen? Geht es wirklich um den Alkohol- und Nikotinkonsum der Hartz IV Empfänger? Das kann man durchaus weiterdenken. Wieso soll man eigentlich Zahnpasta in den Warenkorb aufnehmen, wenn sich signifikante Teile der Bevölkerung die Zähne gar nicht putzen? Wieso Kulturgüter wie Bücher oder Theaterbesuche, wenn viele Bürger in diesem Land weder lesen noch in das Theater gehen? Soll die Aufnahme der Zahnpasta in den Warenkorb mit der Kontrolle regelmäßiger Mundhygiene verbunden werden? Lauter offene Fragen.

(Frank Luebberding)