11.5.2010

Unterscheiden und Benennen (2)

(Themenstart)

„Wahrnehmung bedeutet: zu unterscheiden.“

Das ist kein trivialer Satz – man landet hier aber unmittelbar gewissermaßen in der „Ursuppe“ der Erkenntnis, der Tautologie.

Consider:

!(A && !A) => Nicht (A und Nicht-A)

Gegen dieses Konstrukt gibt es nun gar nichts einzuwenden: wenn etwas ist, kann es unmöglich gleichzeitig nicht sein. Weil man gegen diesen Satz nichts einzuwenden hat, ist er gleichzeitig völlig überflüssig: eine Tautologie, und keine Differenz.

Consider:

!(A && B) => Nicht (A und B) (A || B) => Entweder A oder B

Dies sind zwei Herleitungen der Tautologie oben, die – neben den logischen Operatoren – zwei unterschiedliche „Dinge“ benennen: es gibt neben dem „A“ endlich auch ein „B“, und damit eine Differenz: damit hat man die Disziplin der reinen Logik verlassen, und befindet sich annähernd im wirklichen Leben.

(Ich hatte den Unterschied zwischen „passiver“ und „aktiver“ Negation schon zuvor am Wickel.)

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