Alexander Kluge im Interview mit der SZ

SZ: Und Sie gehen selber ins Internet?

Kluge: Ich schwöre Ihnen, dass online schon eins meiner Ideale gewesen ist, noch ehe ich wusste, dass es online je geben würde. Online ist eine Revolution. Online erreichen Sie eine ungeheure Zuschauermenge, ein Potential an Öffentlichkeit, wie Sie sich das nie träumen ließen.

SZ: Aber doch nur für Minuten.

Kluge: Da kommt die Vergangenheit als Zukunft auf uns zu. Am Anfang der Filmgeschichte gab es nur Minutenfilme. In den Kinos in New York standen die Einwanderer...

SZ: Sie standen im Kino?

Kluge: Standen die Einwanderer und unterhielten sich in ihrer jeweiligen Sprache über das, was auf der Leinwand lief. Nach einem harten Arbeitstag waren sie für längere Filme nicht zu haben.

(Quelle)

Ich muß zugeben, daß mich solch ungebrochener Optimismus (Kluge ist Jahrgang 1932!) durchaus beeindruckt, obwohl ich ihn nicht teilen kann. Ich komme auf das Thema gelegentlich zurück.