Notizen (Strobl-Interview mit Baecker etc.)

• Thomas Strobl aka „Weissgarnix” hat ein Interview mit Dirk Baecker geführt, dem wahrscheinlich letzten Vertreter der Luhmann-Schule. Ich lese das Blog vom Strobl ja wirklich gerne, und habe es auch in meiner Blogroll - im Interview ist er aber doch arg darum bemüht, klar zu machen, daß er mittlerweile von Systemtheorie eine Menge versteht. Darüber vergißt er dann völlig, mal energisch nachzuhaken. Was Baecker da in seinem Professoren-Deutsch von sich gibt, ist nichts weiter als eine verschwurbelte Affirmation des Bestehenden, bei der sich mir die Zehennägel aufrollen. Die Kommentare zu dem Eintrag sind dann auch wesentlich lesenswerter als dieser selbst.

  Merken werde ich mir jedenfalls die Entgegnung von „lemming” auf die rhetorische Frage, wer denn nun derjenige sei, der im Kapitalismus betrügt: „Es geht nicht um Betrug, sondern eher um Korruption. Und da ist immer der der Täter 1. Ordnung, der das Geld hat und der Täter 2. Ordnung der, der es nimmt.” - Das ist zwar auch nur ein rhetorischer Trick, aber ein hübscher.

• Differenztheoretischer Spielkram:

  Eine Theorie ist die Differenz zwischen einer Theorie und der Realität. Re-entry: eine Theorie kann dazu beitragen, daß wir Realität besser verstehen.

  Lernen ist die Differenz zwischen Lernen und Wissen. Re-entry: wenn ich etwas lerne, addiere ich zu meinem Wissen.

• Ich habe gerade entdeckt (via MoppedBlog), daß Bernt Spiegel einen Blog betreibt. Da findet man dann u.a. die Artikelserie mit Fahrtips wieder, die er für die „Motorrad” geschrieben hatte. Für den Leser seiner Bücher findet sich zwar nichts Neues, für alle anderen ist das aber schon mal ein sehr empfehlenswerter Einstieg. Außerdem habe ich jetzt seine E-Mail-Adresse. Ich werde dem Herrn Professor mal mein Highsider-Problem schildern - vielleicht hat er ja eine Antwort.