13.6.2009

Differenztheoretisch: Geschichtsschreibung

Ich werde wohl auch unter studierten Historikern keinen Proteststurm auslösen, wenn ich die These vertrete, daß „Geschichte” eine Erzählung über vergangene Realität ist, nicht jedoch deren objektive Spiegelung. Unbestritten dürfte ebenso sein, daß Geschichtsschreibung ihrerseits zu einem Bestandteil gesellschaftlicher Wirklichkeit wird, indem der (je nach Gegenwart verschiedene) Blick auf Vergangenes soziale Wertvorstellungen und politische Entscheidungen beeinflußt, über die sie dann - mit zeitlichem Versatz - wieder berichtet.

Geschichte ist die Differenz zwischen Geschichte und (historischer) Realität. Dabei wirkt sie zurück auf das, worüber sie differenziert.

(Grundmuster via Todesco; re-entry von mir.)

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