20.3.2009

John Boyne - Der Junge im gestreiften Pyjama

Boynes Buch ist recht schmal - gerade 250 Seiten in großer Schrift, und ich habe es in knapp zwei Stunden in einem Zug zuende gelesen. Ich bin allerdings sicher, daß ich es noch eine ganze Weile in mir herumtragen werde. Möglicherweise werde ich es überhaupt nicht mehr los.

Am besten ist, man liest dieses Werk, ohne im mindesten vorher zu wissen, worauf man sich hier einläßt. Der Fischer-Verlag hat darauf verzichtet, auf dem Backcover einen Hinweis auf den Inhalt zu geben, und liegt damit absolut richtig - obwohl er damit das Risiko eingeht, den einen oder anderen Leser nicht abzuholen, der sich normalerweise für das Buch interessieren würde. Ich werde das genauso halten.

Andeuten ließe sich, daß aus der Perspektive des neunjährigen Bruno berichtet wird, der in der ersten Szene erfährt, daß die Familie umziehen wird. Der Ort, an den ihn dieser Umzug verschlägt, birgt freilich den Angelpunkt für das Verständnis der Welt.

Eines Nachmittags kam Bruno von der Schule nach Hause und staunte nicht schlecht, als Maria, das Dienstmädchen der Familie, das den Kopf immer gesenkt hielt und nie vom Teppich aufblickte, in seinem Zimmer stand und seine Sachen aus dem Schrank in vier Holzkisten packte, auch die ganz hinten versteckten, die nur ihm gehörten und keinen etwas angingen.

So beginnt der Text, und ich kann nur empfehlen, ihn zu lesen. - In den Kommentaren verstecke ich zwei weitere Zitate mit einem klaren Hinweis, worum es geht - dort sollte man nur klicken, wenn man genau weiß, daß man das Buch eh nie lesen wird.

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