Core i7, 4 GB, 2 TB (3)

Größenteils ging der Umzug besser als gedacht - daneben gab es aber auch ein paar dumme Überraschungen, und auch eine Sache, die ich bislang nicht in den Griff bekomme.

Der Zusammenbau der Hardware ging wesentlich einfacher, als ich anfangs befürchtet hatte. Die Dokumentation eines Intel-Boards besteht ja bloß noch aus einem DIN A-2-Blatt, auf dem mit lauter Bildchen in Ikea-Manier beschildert ist, was man wohin pflanzen soll - und wider Erwarten reicht das völlig aus. Einzig mit der Grafikkarte habe ich noch zu kämpfen - die verlangt eine Verbindung mit dem SPDIF-Ausgang des Boards (wer sich das ausgedacht hat, gehört erschossen), die ich auch nach einigem Gefummel und Lesen im Internet aufgrund unterschiedlicher Auffassungen von Intel und Asus bezüglich des Layouts des Steckers (3- vs. 4-Pol) nicht hin bekomme. Bislang gibt es jedenfalls bei jedem Systemstart die Warnung, daß die Grafik nur mit verminderter Leistung arbeitet. - Naja.

Auch die Installation des Systems ging überraschend problemlos vonstatten - wenn man davon absieht, daß das Windows-Setup drei Stunden gebraucht hat, die 2.000 GB Festplatte zu formatieren; und wenn man einige frustrierende Versuche vergißt, mit meiner uralt-Windows-CD (XP SP1) zu booten - was nicht mehr geht und dazu führte, daß ich jetzt ein englisch-sprachiges System habe, das zudem noch durch diesen unsäglichen Freischalt-Prozeß mußte. Ernsthaft: das meiste ist heutzutage derart einfach, daß ich mich fast schon unterfordert fühle: CD rein und Treiber fürs Brett (norddeutsch für Mainboard) installieren lassen: Audio inklusive digitalem Output läuft, Netzwerk läuft, alle externen Ports laufen. Nächste CD rein und Treiber für die Grafikkarte installieren: meine beiden Monitore - mit unterschiedlicher Display-Ratio (was bislang - leider - noch jeden meiner Versuche mit einer Linux-Installation scheitern ließ) werden anstandslos erkannt und lassen sich einstellen. Das ist für jemanden, der vor knapp fünfzehn Jahren seinen ersten privaten Internet-Zugang erst nach tagelanger Schweißarbeit zustande bekommen hat schon bemerkenswert.

Eine der erwähnten Überraschungen war, als sich herausstellte, daß ich meinen Bedarf an PCI-Slots unterschätzt habe: neben der Audiokarte (nicht so ein Gedöns wie das eingebaute Audio, sondern 24Bit/96kHz und - vor allem - mit akzeptablen Werten, was die Latenz angeht) muß noch eine Karte für (digitales) Fersehen Platz finden. Letzteres hatte ich glatt vergessen - jetzt muß ich entweder das Audio-System, oder das Fernsehen durch ein externes Gerät ersetzen.

Apropos Gerät: in der Lieferung fehlte, wie unten schon erwähnt, das DVD-Laufwerk. Ich habe kurz entschlossen bei einem lokalen Händler ein Blue-Ray-Laufwerk gekauft - erstens: wenn schon alles auf dem letzten Stand ist, warum nicht auch das Laufwerk, zum zweiten werden einem die Dinger mittlerweile für knapp 100 Euro hinterher geschmissen. Was zur nächsten Überraschung führte: meine Surround-Installation ist nicht dazu zu bewegen, Blue-Ray-Audio jenseits von Stereo abzuspielen. Es war mir schon klar, daß "Dolby TrueHD", das native Format für Blue-Ray, von meinem Decoder nicht unterstützt wird. Bislang war ich aber davon ausgegangen, daß DTS obligatorisch als alternative Soundspur im Format vorgesehen ist - in der dem Laufwerk beiliegenden "Spiderman-III"-Disk ist das aber nicht der Fall. - Kein "Naja", sondern ein "Tja".

Glücklicherweise sind Blue-Ray-Disks eh noch viel zu teuer (obwohl die Grafikausgabe selbst auf meinem 1280x720 LCD-Fernseher verdammt gut aussieht).