Spreewaldring (3)

Noch ein paar Ergänzungen zum Wochenende:

  • Die Autofahrerei nervt. Zum Spreewaldring sind es immerhin 360km, reine Autobahn, und zwar mit Tempo hundert (naja, ein bißchen mehr). LKWs zu überholen ist Nervensache, weil das Gespann viel zu träge ist, als daß man sich mit ein wenig Gas auf die linke Spur einordnen könnte. Es ist aber auch Streß, überholt zu werden - wenn nämlich der Überholende nur wenig schneller ist, und, von hinten bedrängelt, hektisch nur knapp vor dem eigenen Bug wieder einschert, und dann lange, manchmal über Kilometer, viel zu dicht vor einem her fährt. Wenn das dann noch ein Lieferwagen ist, über bzw. durch den man nicht blicken kann, ist man dann gelegentlich doch am Schwitzen. - Ich erzähle das, weil ich bisher noch nie im LKW-Tempo unterwegs war, und erst jetzt recht kapiere, woran man auf der rechten Spur leidet.

  • Es gab am Sonntag zwei Ausrutscher - das hielt sich also in Grenzen. Davon war einer aber ein Highsider, der nur mit Glück ohne Verletzung des Fahrers abging. M. weiß noch, daß sein Hinterrad (in der Omega-Rechts, also bei relativ langsamen Tempo) ins Rutschen kam, und danach der Lenker wie wild zu schlagen begann - er erinnert sich nicht mehr an seine Reaktion auf die Rutscherei.

    Dabei dürfte es aber klar sein, daß er das Gas zugemacht hat. Das Hinterrad bekam dann unvermittelt wieder Grip, und das Moped wurde über das Vorderrad ausgehebelt. Das ist dann ein echter Klassiker: der Fahrer fliegt über die Maschine, und die rutscht hinter ihm her - ein Highsider halt.

    In diesem Fall ist der Fahrer auf dem Kopf gelandet, was dank der niedrigen Geschwindigkeit nur den Helm ramponierte. Dann hat auch die Maschine einen anderen Weg genommen, als ihr Fahrer, und ihn nicht getroffen. Der hatte also noch richtig Glück, auch wenn sein Moped hinterher nicht besonders gut aussah - das hatte zuvor noch im Ausrutschen und Aufreißen des Kupplungsdeckels auch noch eine gute Portion Öl auf der Strecke verteilt.

    Mir hat diese Geschichte nochmal Respekt eingeflößt (nicht: Angst gemacht): man muß die Grenzbereiche langsam angehen, weil die instinktiven Reaktionen häufig genau die falschen sind. Bei einem rutschenden Hinterrad muß man am Gas bleiben, auch wenn einem die Intuition das Gegenteil sagt - i.d.R. bekommt man nämlich gleich wieder Grip. Selbst, wenn dies nicht passiert, landet man mit einem Lowsider relativ sanft und - vor allem - rutscht dem Moped hinterher.